In dem Preprint der Studie heißt es u.a. "Unsere Daten bestätigen frühere Studien, die zeigen, dass SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern in der Regel mild verlaufen und mit einer geringen Rate an Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen verbunden sind [11, 12]. Bemerkenswert ist, dass mehr als 50 % der registrierten Kinder und Jugendlichen nicht wegen einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden, sondern aus anderen Gründen. In diesen Fällen kann die SARS-CoV-2-Infektion als Zufallsbefund angesehen werden [...]"
Stellungnahme von Prof. Dr. Werner Bergholz beim Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestag am 17. Mai 20219 Uhr, zum „Infektionsschutzgesetz“. Themen: Infektionsrisiko für und durch Kinder und Jugendliche, Sinnhaftigkeit der Testpflicht für Schüler und Nutzung der die Inzidenzzahl und des R-Werts im Zusammenhang mit Schulmaßnahmen.
Kinder und Jugendliche müssen bei allen Einschränkungen, die pandemiebedingt im gesellschaftlichen Leben auferlegt worden sind, uneingeschränkt von den gleichen Privilegien profitieren dürfen wie Geimpfte, Genesene oder Getestete - so, wie dies in anderen Ländern (z. B. Dänemark) bereits praktiziert wird.
Im Ergebnis der Studie im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit (BMG) durch das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Zusammenarbeit mit der Technische Universität Berlin betonen die Mitglieder des Beirats am 31.04.2021, dass die Pandemie zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat. Eine gute Patientenversorgung auch in der Corona-Pandemie war stets gewährleistet.
Statt eines 2-Milliarden-Projekts für einen Teil der Kinder in Deutschland zu fordern, das vielleicht irgendwann kommt, kann die Forderung nur lauten: Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort! Da die Schulen kein Risikobereich sind, sollte auch auf die erheblichen Aufwendungen für verpflichtende Schnelltests verzichtet werden, die Gelder könnten anderweilig in den Schulen viel besser eingesetzt werden.
Seit Beginn der Pandemie wurde die Beobachtung macht, dass von den schätzungsweise 14 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nur etwa 1200 mit einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus (< 0,01%) behandelt werden mussten und 4 an ihrer Infektion verstarben (< 0.00002%)
Die DGPI und DGKH sehen in den Ergebnissen ihre mehrfach veröffentlichten grundlegenden Einschätzungen über die untergeordnete Rolle der Schulen im Pandemiegeschehen bestätigt. Der Anstieg der Infektionszahlen an Schulen spiegelt dabei den allgemeinen Anstieg in der Bevölkerung wider, die sehr geringe Anzahl von Häufungen innerhalb der Schulen (26 von ca. 5000) weist jedoch auf die geringe Dynamik in diesen Einrichtungen hin.
Schulen und KiTas sind für Kinder und Jugendliche systemrelevant, denn sie treffen im Kern ihre sozialen und intellektuellen Grundbedürfnisse und bestimmen entscheidend ihre psychosoziale Entwicklung.