Category: Debatte

Deutschland: Stellungnahme zur Impfempfehlung der STIKO für nicht vorerkrankte 5-11 jährige Kinder

Überraschend hat sich die Ständige Impfkommission (STIKO) am 24. Mai nun doch für die einmalige Impfung gesunder Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren ausgesprochen. Empfohlen wird die einmalige Impfung mit einem mRNA-Impfstoff, vorzugsweise mit ComirnatyR. Diese Impfempfehlung werde vorsorglich ausgesprochen, so die STIKO, weil ein erneuter Anstieg von SARS-CoV-2- Infektionen im kommenden Herbst bzw. Winter zu erwarten sei.

„Nicht niemals“ – Mit der Infektion leben

Prof. Dr. Hinnerk Wißmann, Professor für Öffentliches Recht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster schreibt im Verfassungsblog: [...] Geimpfte Erwachsene und ungeimpfte Kinder sind daher pandemierechtlich gleichzustellen: Sie sind selber nicht gefährdet und müssen darauf vertrauen können, dass sich ihr Gegenüber selber schützt bzw. nicht gefährdet ist. Klassen-Quarantäne ist daher gar keine naheliegende Folge einer festgestellten Infektion unter Schülern. Beim derzeitigen Druck auf die STIKO läuft die Politik in eine selbstgebaute Falle, indem sie Infektionsträger aller Art einfach gleichgestellt hat – und nun nicht erträgt, dass dem aus fachlichen Gründen der Jugendmedizin entgegengehalten wird, dass bei jungen Menschen das Risiko einer Impfung größer als im Allgemeinen sein kann, und zugleich der Nutzen kleiner. ...

SPIEGEL Kommentar: Mehr Mut zur Normalität

Ein Kommentar von Benjamin Knaack: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie würden enden, wenn alle ein Impfangebot bekommen hätten, hieß es. Nun wird plötzlich Druck auf jene ausgeübt, die es nicht annehmen wollen. So verspielt man Vertrauen.

Coronaaussöhnung

Berliner Zeitung (07.07.2021) | 16 Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen aus Deutschland und Österreich wenden sich mit einer umfangreichen Untersuchung an die Öffentlichkeit. Sie wollen die „aufgeladene öffentliche Debatte zu Covid-19 versachlichen, ins Verhältnis setzen und so in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext bringen“, wie die Initiatoren in einer Mitteilung schreiben.

John PA Ioannidis über seine Sichtweise der Corona-Pandemie.

mit John PA Ioannidis über seine Sichtweise der Corona-Pandemie. Ein ruhiges sehr nachdenklich machendes Gespräch. Wer Zeit hat, sollte es sich anschauen. (Auszug, ab Min. 24:44) "Schlüsse zu ziehen ist kein Aktivismus. Man muss das richtige Maß an Unsicherheit anbringen. Nehmen wir zum Beispiel das Thema der Lockdowns. Ich würde nie behaupten, dass meine Modelle die Wahrheit zeigen und die vom Imperial College sind falsch. Es bringt am meisten, sich beide anzuschauen und die Notizen zu vergleichen. Es geht aber nicht um Modelle, um Fallzahlen um Covid-19 per se. Wir brauchen einen ganzheitlichen Blick auf die Auswirkungen, auf die Gesundheit, die psychische Gesundheit, die Bildung, auf die Gesellschaft, andere vernachlässigte Krankheiten, Pflege, Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit, Menschen die den Verstand verlieren werden, wenn wir damit noch lange weitermachen. Davon bin ich überzeugt. Wenn wir auf das Gesamtbild schauen und nicht nur auf die akademische Debatte zwischen mir und Kollegen, die andere Modelle verwenden und andere Schlüsse ziehen, dann müssen wir vorsichtig sein. Wir müssen uns alle Dimensionen unserer Gesundheit anschauen. Was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Was es bedeutet eine Gesellschaft zu haben. Was es bedeutet eine Welt zu haben, die nicht wirklich zerbricht."

Kinder freiimpfen in die Normalität?

Prof. Johannes Hübner (Dr. von Hauner'sches Kinderspital, LMU Klinikum, München) und Prof. Arne Simon (Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg) als 1. und 2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie die Inzidenz und Klinik von COVID-19 bei Kindern, PIMS (Pädiatrische Inflammatorische Multiorgan-Syndrom) sowie die Indikation zur SARS-CoV-2 Impfung bei Kindern und Jugendlichen.