Meta-Analyse der University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada: 29 Studien mit 80 879 Jugendlichen weltweit: Ein Vergleich dieser Ergebnisse mit den Schätzungen vor der Pandemie (12,9 % für Depressionen [2] und 11,6 % für Ängste [1]) legt nahe, dass sich die psychischen Probleme von Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie wahrscheinlich verdoppelt haben.
Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen und Folgen scheinen einen erheblichen Tribut für die Jugendlichen und ihr psychisches Wohlbefinden gefordert zu haben. Der Verlust von Interaktionen mit Gleichaltrigen, die soziale Isolation und der verringerte Kontakt zu unterstützenden Personen (z. B. Lehrer, Betreuer) könnten zu diesem Anstieg beigetragen haben. [3] Darüber hinaus sind Schulen häufig ein wichtiger Ort für die Inanspruchnahme von psychologischen Diensten, da 80 % der Kinder auf schulische Dienste angewiesen sind, um ihre psychischen Bedürfnisse zu befriedigen. [54] Für viele Kinder waren diese Dienste aufgrund der Schulschließungen nicht mehr verfügbar.
Stellungnahme von Dr. med Hans-Otto Wagner, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zur Siegener Impfkampagne für Kinder ab 12 Jahren
Die geplante Impfkampagne bei Kindern und Jugendlichen stößt in der Fachwelt teils auf herbe Kritik. Auch Kinderarzt und Infektiologe Arne Simon vom Uniklinikum Homburg kritisiert den Vorstoß: Wissenschaftliche Daten belegten, dass Kinder nicht in gleichem Maß von Impfungen profitierten. Das Coronavirus sei für sie nicht gefährlicher, als viele andere Virusinfektionen.
Gemeinsame Pressemitteilung der Universitätsklinika in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm: Aktuelle Ergebnisse der COVID-19-Familienstudie Baden-Württemberg als Preprint veröffentlicht / Asymptomatischer Verlauf der Infektion bei Kindern fünfmal häufiger als bei Erwachsenen / Immunantwort stabiler als bei Erwachsenen.
Ausgehend von allgemein anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen der Screening- und Infektionsdiagnostik erscheint es angesichts fehlender Daten zur Validität von Antigenschnelltests gerade bei asymptomatischen Kindern zum jetzigen Zeitpunkt weder gerechtfertigt noch angemessen, diese Tests flächendeckend in Schulen und KiTas einzusetzen.
Das Umweltbundesamt teilt Schulräume aus innenraumhygienischer Sicht in drei Kategorien ein:
1. Räume mit guter Lüftungsmöglichkeit (raumlufttechnische Anlage und/oder Fenster weit zu öffnen) (Kategorie 1). Diese Voraussetzungen sind in der Mehrzahl der Schulräume gegeben.
2. Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit (keine raumlufttechnische Anlage, Fenster nur kippbar bzw. Lüftungsklappen mit minimalem Querschnitt) (Kategorie 2). Erhebungen in zwei Bundesländern zufolge liegt der Anteil solcher Klassenräume bei rund 15 bis 25 Prozent.
3. Nicht zu belüftende Räume (Kategorie 3).
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie kosten in jedem Fall gesunde Lebensjahre. Deshalb sind regelmäßige Gesundheitsfolgenabschätzungen essenziell. Nur so können die wesentlichen Wirkungsketten in Bezug auf die gesunde Lebenserwartung und gesundheitliche Ungleichheit dargestellt und quantifiziert werden. Das ist die Grundlage, um die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu minimieren.
Die Studien erklären möglicherweise, warum Kinder selten an COVID-19 erkranken, obwohl ihr Infektionsrisiko nicht vermindert ist. Kinder durchleben in den ersten Lebensjahren mehrfach Coronainfektionen. Sie bauen dadurch eine Immunität auf, die sie am Ende auch vor COVID-19 schützen könnte.
Ein denkbar schlechtes Zeugnis stellt eine neue Studie dem Distanzunterricht während der Coronakrise aus. Forscher der Frankfurter Goethe-Universität hatten sich dafür Daten aus aller Welt angesehen – mit ernüchterndem Ergebnis:
"Vor diesem Hintergrund, der zunehmenden Impfrate der vulnerablen Gruppen und nicht zuletzt angesichts der erheblichen Effekte des Lockdown auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder [15, 16] sollte aus unserer Sicht im Herbst 2021 ein normaler Betrieb der Kindergemeinschaftseinrichtungen stattfinden – mit guter Hygiene (Husten- und Niesetikette, Händehygiene) ohne Test- und Maskenpflicht." Auszug aus einem Artikel im Hessischen Ärzteblatt, Ausgabe 7/2021