Studie: Risikofaktoren für Hospitalisierung, Krankheitsschwere und Sterblichkeit bei Kindern und Jugendlichen mit COVID-19
Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V. sammelt in einem Survey die aktuelle Entwicklung der an die DGPI über den COVID-19 Survey gemeldeten stationären Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen mit SARS-CoV-2 Direktnachweis in Deutschland.
Die Daten des DGPI Survey wurden nun wissenschaftlich ausgewertet und am 13.06.21 in einem Preprint publiziert.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.06.07.21258488v1.full.pdf
Sie kommen u.a.folgenden Ergebnissen:
- Von den 1.501 im Register erfassten Kinder und Jugendlichen wurde 54 Prozent, also mehr als die Hälfte, NICHT aufgrund der Infektion mit SARS-CoV-2 aufgenommen.
- Bei 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen wurden nicht einmal spezifische Symptome dokumentiert.
- 28 Prozent hatten Vorerkrankungen
- Die mittlere Dauer des Spitalsaufenthaltes betrug 5 Tage
- 111 wurden intensivmedizinisch versorgt, 57 beatmet.
- 1.472 (98 Prozent) der Kinder und Jugendlichen wurde symptomfrei entlassen.
- 8 (0,7 Prozent) hatten eine andauernde Symptomatik.
- 8 (0,7 Prozent) verstarben. 4 aufgrund von COVID-19, 3 der kleinen Patienten waren schon vorher Palliativfälle, ein Todesfall konnte nicht zugeordnet werden.
Zwei Statements aus dem Paper im Abschnitt Diskussion (übersetzt mit Deepl.com):
"Unsere Daten bestätigen frühere Studien, die zeigen, dass SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern in der Regel mild verlaufen und mit einer geringen Rate an Krankenhauseinweisungen und Intensivbehandlungen verbunden sind [11, 12]. Bemerkenswert ist, dass mehr als 50 % der registrierten Kinder und Jugendlichen nicht wegen einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden, sondern aus anderen Gründen. In diesen Fällen kann die SARS-CoV-2-Infektion als Zufallsbefund angesehen werden, obwohl die Patienten während ihres Krankenhausaufenthalts klinische Anzeichen von COVID-19 entwickelten."
"In der Hälfte der Fälle fehlten Angaben zur Exposition, jedoch wurde berichtet, dass die überwiegende Mehrheit der Infektionen bei Kindern und Jugendlichen im Haushalt erworben wurde [14] - nicht in Schulen. Dies unterstützt die Ergebnisse anderer Studien [15, 16], die zu dem Schluss kamen, dass das schulische Umfeld im Vergleich zu anderen Faktoren nur eine untergeordnete Rolle bei der Übertragung von SARS-CoV-2 spielt."