SZ: Die Belastung für Kinder wäre bei Schließungen im Verhältnis zu einer Covid-19-Erkrankung viel höher, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie.
Laut einer US-Studie, die 70.000 elektronische Gesundheitsakten von Ende 2021 mit Corona infizierten Personen ausgewertet hat, liegt die Hospitalisierungsrate bei Infektionen mit Omikron um mehr als die Hälfte niedriger als bei Delta. Außerdem sei das Sterberisiko um 91 Prozent geringer.
Zum Schutz Erwachsener hat Deutschland im vergangenen Jahr Kindern und Jugendlichen die längsten Einschränkungen des Schul- und KiTa-Betriebs in Europa auferlegt. Die daraus resultierenden gravierenden Schäden für ihre Bildungs- und Entwicklungschancen sowie ihre psychische und physische Gesundheit sind umfassend dokumentiert und unbestritten. Weitere Einschränkungen kämen nur dann in Frage, wenn durch geregelten Schulbetrieb eine substanzielle Gefahr für Kinder und Jugendliche selbst bestünde. Dafür gibt es derzeit keinerlei Hinweise. Nach wie vor gilt: Gefahren in KiTas und Schulen sind gering. Eindämmungs- und Schutzmaßnahmen müssen auf die Risikogruppen fokussieren, nicht auf Kinder und Jugendliche.
Merkur: Müssen die Schutzmaßnahmen auch in Schulen und Kindergärten wieder verschärft werden? Prof. Stöhr: [...] warum man, nicht nur in Bayern, immer zuerst auf die Kinder schielt, wenn die Intensivstationen volllaufen. Das wirkt auf mich so effektiv, als würde man bei einem Platten vorne am Fahrrad den Hinterreifen aufpumpen.[...]
Krüger: „Kinder haben keine Lobby. Kinder können sich nicht wehren. Und gerade deswegen haben sie unsere besondere Fürsorge verdient. Es gibt Politiker, die verstehen unter Fürsorge, die Schulen zu schließen und die Kinder durchzuimpfen. Nach meiner Meinung bedeutet Fürsorge: Kindern ein freies Leben zu ermöglichen – und gute Bildung und Entwicklung.“ [...]
Diskussionsrunde mit Gesprächsteilnehmern aus den Kernbereichen Sport, Freizeit und Bewegung, sowie außerschulischer Bildung erörtert, was Kinder und Jugendliche jetzt bräuchten, um „aufzuholen“. Nicht in erster Linie Schulstoff, sondern z. B. soziale Erfahrungen, Entwicklungsschritte, Aufarbeitung der Lockdownmonate, Input durch alternative Konzepte für Schule.