In seiner 7. Stellungnahme hat der ExpertInnenrat der Bundesregierung ausdrücklich die prioritäre Berücksichtigung des Kindeswohls in der Pandemie angemahnt. Lockerungen der Maßnahmen für Kinder und Jugendliche sollten mindestens analog zu Lockerungen im gesamtgesellschaftlichen Rahmen stattfinden.
Man kann Omikron nicht eindämmen und deshalb ist es Zeit, in der Pandemiebekämpfung von "Containment" zu "Protection" zu wechseln.
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
Es muss anerkannt werden, dass angesichts einer sich rasch verbreitenden, aber weniger virulenten Virusvariante dies bei dem breiten Impfschutz in der Bevölkerung, den wir in Deutschland trotz aller Impflücken auch bei Älteren haben, keine unkontrollierbaren Gefahren mit sich bringt. All dies bedeutet einen grundlegenden Kurswechsel, der politischer Führung, Erklärung und sachlicher Einordnung bedarf.
Eine allgemeine Impfempfehlung der STIKO für nicht vorerkrankte Kinder von 5-11 Jahren besteht derzeit nicht. Grund hierfür ist, dass eine SARS-Cov-2 Infektion keine Gesundheitsgefahr für gesunde Kinder darstellt.
SZ: Die Belastung für Kinder wäre bei Schließungen im Verhältnis zu einer Covid-19-Erkrankung viel höher, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie.
Expertenrat-Mitglied Kinderklinikdirektor Prof Berner fordert Ende der Quarantäne für Kinder. Die De-facto-Schließungen von Kitagruppen und Schulklassen gehen ja nicht auf schwere Verläufe bei den Kindern zurück, sondern auf Quarantäne von nicht infizierten Mitschülern zum Schutze von Erwachsenen, die eigentlich geimpft sein könnten!
Meinung von Rüdiger von Kries: Leiter der Abteilung leitet die Abteilung für Epidemiologie im Kindes- und Jugendalter an der LMU München. Der Facharzt für Kinderheilkunde ist seit 2001 Mitglied der ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut. Er ist als Gutachter für nationale und internationale Forschungseinrichtungen tätig und hat über 300 Publikationen in Peer Reviewed Journals veröffentlicht.