Klaus Stöhr: Wir alle werden uns mit dem Coronavirus infizieren - Kinder bis 12 Jahre auf natürlichem Weg

Wir müssen der Realität ins Auge schauen, in Zukunft wird niemand mehr fragen „Hast du einen Impfpass?“, wenn man mit dem ins Restaurant gehen will. Da wird auch niemand mehr fragen „Bist du schon geimpft und wie lange ist das schon her?, Hast du deinen Booster schon bekommen?“ Wir wissen, dass sich in Zukunft alle infizieren werden. Auch die Geimpften. Wir wissen, dass jeder der sich infiziert oder geimpft infiziert auch Virus ausscheidet und das wir mit dieser Situation leben müssen, weil die Reinfektion relativ mild ausfallen. Und die Kinder, wie bei allen Atemwegerkrankungen auch, ausnahmslos, werden sich bis zum Alter von 12-18 Jahren auf natürlichem Weg infizieren. [...]

Metastudie: Studien zu LongCovid bei Kindern (Schweiz/Australien)

Bei Kindern ist das Risiko einer schweren Coronaviruserkrankung (COVID) gering. Das Risiko persistierender Symptome nach einer Infektion mit dem Coronavirus 2 des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS-CoV-2) ist in dieser Altersgruppe jedoch ungewiss, und die Merkmale einer "langen COVID" sind nur unzureichend beschrieben. Wir haben die bisherigen 14 Studien ausgewertet, die über anhaltende Symptome nach COVID bei Kindern und Jugendlichen berichtet haben. Fast alle Studien weisen erhebliche Einschränkungen auf, darunter das Fehlen einer eindeutigen Falldefinition, unterschiedliche Nachbeobachtungszeiten, die Einbeziehung von Kindern ohne Bestätigung einer SARS-CoV-2-Infektion, das Vertrauen auf selbst- oder elternberichtete Symptome ohne klinische Bewertung, Nonresponse und andere Verzerrungen sowie das Fehlen einer Kontrollgruppe. Von den 5 Studien, die Kinder und Jugendliche ohne SARS-CoV-2-Infektion als Kontrollgruppe einschlossen, wurde in 2 Studien nicht festgestellt, dass persistierende Symptome bei Kindern und Jugendlichen mit Anzeichen einer SARS-CoV-2-Infektion häufiger auftreten. Dies unterstreicht, dass langfristige Symptome im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion nur schwer von Symptomen im Zusammenhang mit einer Pandemie zu unterscheiden sind.

SPIEGEL: Darum haben Kinder seltener schwere Covid-19-Verläufe

Die Rolle von Kindern in der Pandemie ist seit Anbeginn eine besondere: Bereits wenige Wochen nach den ersten Fällen des damals neuartigen Coronavirus in China sah man, dass Kinder eine Infektion offenbar besser wegstecken als Erwachsene. Während Hochbetagte und Menschen mit Vorerkrankungen nach Kontakt mit dem Virus teilweise um ihr Leben kämpften, kamen Kinder mitunter ohne Beschwerden oder mit einer Schniefnase und leichten Symptomen davon. [...]

Ärzteblatt: Long COVID in der Pädiatrie

Die meisten Kinder und Jugendlichen haben eine SARS-CoV-2-Infektion gut bewältigen können. Dennoch sind einige von ihnen von den Folgen im Sinne eines Long COVID betroffen. Dieses Beschwerdebild gilt es – nicht zuletzt im Hinblick auf psychische Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen selbst – diagnostisch sorgfältig abzugrenzen. Ein Einordnung des aktuellen Forschungsstands....