Gastbeitrag von A. Kekule im FOCUS: Die Stiko legt ihrer geänderten Position eine nun weitaus drastischere Prognose zu Grunde: Die täglichen Fallzahlen werden demnach bis Anfang Oktober auf einen bisher nie erreichten Rekordwert von 60.000 klettern – das entspräche einer bundesweiten 7-Tage-Inzidenz von 500 pro 100.000 Einwohnern.
Amtsärzte des Berliner Gesundheitsamts stoßen Strategiewechsel an. Künftig sollen nur noch infizierte Beschäftigte und Schüler in Quarantäne geschickt werden, plus deren Haushaltsangehörige. Kontaktpersonen außerhalb der engsten Familie werden nicht mehr ermittelt. Masken- und Testpflicht bleiben.
Keine Quarantäne mehr für Kontaktpersonen, aber weiterhin verpflichtende Tests, Masken, Korhorten und andere Sonderregelungen für die Essensaufnahme etc. ab der 1. Klasse.
NRW: Vorgehen bei Risikokontakten innerhalb der Schule (Quarantäne) - Eine Änderung mit einigen Tücken
Neue Quarantäneregelungen für Schüler in Hessen: Nicht mehr ganze Klassen in Quarantäne, sondern unmittelbare Sitznachbarn; Freitesten für Positive ab 7. Tag möglich....
Wir müssen der Realität ins Auge schauen, in Zukunft wird niemand mehr fragen „Hast du einen Impfpass?“, wenn man mit dem ins Restaurant gehen will. Da wird auch niemand mehr fragen „Bist du schon geimpft und wie lange ist das schon her?, Hast du deinen Booster schon bekommen?“
Wir wissen, dass sich in Zukunft alle infizieren werden. Auch die Geimpften. Wir wissen, dass jeder der sich infiziert oder geimpft infiziert auch Virus ausscheidet und das wir mit dieser Situation leben müssen, weil die Reinfektion relativ mild ausfallen.
Und die Kinder, wie bei allen Atemwegerkrankungen auch, ausnahmslos, werden sich bis zum Alter von 12-18 Jahren auf natürlichem Weg infizieren. [...]
BBC: In Schottland hat das herbstliche Schuljahr begonnen, während die Schüler im übrigen Vereinigten Königreich Anfang September zurückkehren werden. Man hofft, dass dies für die Schüler das normalste Schuljahr seit Beginn der Pandemie sein wird - aber die Auswirkungen von Covid werden immer noch zu spüren sein. Wir ist der Schulalltag geplant?
Bei Kindern ist das Risiko einer schweren Coronaviruserkrankung (COVID) gering. Das Risiko persistierender Symptome nach einer Infektion mit dem Coronavirus 2 des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS-CoV-2) ist in dieser Altersgruppe jedoch ungewiss, und die Merkmale einer "langen COVID" sind nur unzureichend beschrieben. Wir haben die bisherigen 14 Studien ausgewertet, die über anhaltende Symptome nach COVID bei Kindern und Jugendlichen berichtet haben. Fast alle Studien weisen erhebliche Einschränkungen auf, darunter das Fehlen einer eindeutigen Falldefinition, unterschiedliche Nachbeobachtungszeiten, die Einbeziehung von Kindern ohne Bestätigung einer SARS-CoV-2-Infektion, das Vertrauen auf selbst- oder elternberichtete Symptome ohne klinische Bewertung, Nonresponse und andere Verzerrungen sowie das Fehlen einer Kontrollgruppe. Von den 5 Studien, die Kinder und Jugendliche ohne SARS-CoV-2-Infektion als Kontrollgruppe einschlossen, wurde in 2 Studien nicht festgestellt, dass persistierende Symptome bei Kindern und Jugendlichen mit Anzeichen einer SARS-CoV-2-Infektion häufiger auftreten. Dies unterstreicht, dass langfristige Symptome im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion nur schwer von Symptomen im Zusammenhang mit einer Pandemie zu unterscheiden sind.
Der Kinderarzt Alasdair Munro ist Research Fellow für Kinderinfektionskrankheiten am britischen Uni-Krankenhaus Southampton. Auf der Plattform Don’t Forget the Bubbles sammelt und ordnet er seit Beginn der Pandemie Forschungsergebnisse, Studien und Daten zu Covid-19 bei Kindern.
Zur aktuellen Situation bzgl. Kids & Covid in England...